Von Gettysburg bis zum Ende des Krieges

Im Herbst 1863 wurde das XI Korps per Bahn auf den westlichen Kriegsschauplatz verlegt. Es traf rechtzeitig genug ein, um an den Kämpfen bei Chattanooga Ende November 1863 teilzunehmen.

In Chattanooga trafen sie auf die deutschen Verbände, die bisher im Westen gekämpft hatten. Bei Pea Ridge, Murfreesboro Shiloh und Vicksburg dem zweiten entscheidenden Sieg für die Union im Sommer 1863. Bei Chattanooga sollten sie gemeinsam einen dritten entscheidenden Sieg erringen.

So trafen sich bei Chattanooga auch viele ehemalige 48er. Karl Schurz und Peter Joseph Osterhaus kommandierten Divisionen. Wladimir Kryzanowski , Friedrich Hecker und August Willich führten ihre Brigaden bei Chattanooga in die Schlacht. Unter den Regimentskommandeuren fanden sich Gustav Kämmerling, Gustav Tafel und Edward Salomon. Michael Wiedrich, Johann Albert Neustädter und August Brickel kommandierten Artilleriebatterien und Hermann Ulffers war einer der Pionieroffiziere bei Chattanooga.

Am 23. November eröffnete Peter Joseph Osterhaus die Schlacht mit einem Angriff auf den Lookout Mountain, der höchsten dortigen Erhebung. Dieser Angriff führte zur Vertreibung der Rebellen aus ihren dortigen Stellungen. Am 24. November wurde die Schlacht mit einem allgemeinen Angriff auf die konföderierten Haupstellungen fortgesetzt. Diese hatten ihre Stellungen auf einem langgezogenen Höhenrücken, dem Missionary Ridge, gewählt. Nach der Erstürmung der ersten feindlichen Grabenlinie sollten die Nordstaaten Truppen verharren, doch General August Willich fand diese Position für seine Brigade äußerst unvorteilhaft und setzte daher den Angriff auf eigene Faust fort. Die angrenzenden Brigaden schlossen sich dieser Bewegung an, so daß die Höhe im ersten Ansturm genommen wurde und ein glänzender Sieg für die Union errungen war.

Im Frühjahr 1864 begann der sogenannte Atlanta Feldzug. Diesen begann der Nordstaaten General Sherman im Mai 1864 mit seiner Armee. Darunter wieder viele "deutsche Regimenter" oder zumindest zu einem beträchtlichen Teil "deutsche Regimenter".
 

Das Bild zeigt Offiziere des 82. Illinois Regimentes in Atlanta. In der Mitte Colonel Edward Salomon  rechts von ihm sitzt der Regimentsarzt Charles E. Börner und links Major Frederick Rollshausen. 

Das XI Korps war nicht mehr dabei, es war im April gemeinsam mit dem XII in das neugebildete XX Korps überführt worden. Im September 1864 endete dieser Feldzug mit der Einnahme Atlantas. Der ehemalige Revolutionär August Mersey war mit seinem 9. Illinois Regiment inzwischen zur Armee gestossen und auch General Alexander Schimmelpfennig war wieder eingetroffen.
 
Nach einer kurzen Verschnaufpause begab Shermans Armee sich erneut auf den Marsch. Es begann der berühmte Marsch zur See. Auf diesem ernährte die Armee sich ausschließlich aus dem Land und hinterließ einen 60 Meilen breiten Streifen der Verwüstung. Generalmajor Osterhaus kommandierte während des Marsches teilweise das XV Armeekorps. Weihnachten 1864 traf die inzwischen verloren geglaubte Armee vor Savannah ein. Auf einer dem Hafen vorgelagerten Insel kam Lieutenant Colonel Germain Metternich bei einem Unfall 1862  ums Leben.

Auch auf dem östlichen Kriegsschauplatz war es seit der Schlacht bei Gettysburg für die Union zwar langsam aber doch stetig voran gegangen. Im Mai 1864 begann General Grant seinen stetigen Vormarsch auf Richmond, dieser wurde bei Petersburg im Juni/Juli von dem Konföderierten General Robert E. Lee gestoppt und dort lagen sich die beiden Armeen seit diesem Datum gegenüber. Es fand ein Grabenkrieg statt ,wie Europa ihn 1914 - 1918 kennenlernen sollte.

Im Mai 1864 hatte Generalleutnant Grant dem Generalleutnant Franz Sigel noch einmal ein Feldkommando angetragen. Sigel sollte das Shenandoah Tal für die Union sichern. Seine Kavallerie wurde von General Julius Stahel geführt und einer seiner Regimentskommandeure war Gottfried Becker. Franz Sigel gelang es jedoch nicht, seinen Auftrag zu erfüllen, er wurde bei New Market von den Rebellen geschlagen. Wenig später nahm er seinen Abschied.

Anfang 1865 trat General Sherman von Savannah gegen die Carolinas an. Mitte Februar 1865 übergab der Südstaatengeneral Johann A. Wagener Charlston. Die ersten Truppen, die in die Stadt einmarschierten, wurden von General Schimmelpfennig geführt.

Im April 1865 endete der Grabenkrieg vor Petersburg und wenig später der Bürgerkrieg. Nach und nach kapitulierten die noch im Feld stehenden Südstaatenarmeen.

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