Indianer


Nach gewaltsamer weitgehender Verdrängung der Indianer aus den britischen Kolonien (seit 1621), nach Beteiligung an den britisch-französischen (1754-1763) und britisch-amerikanischen Kriegen (1776-1783) auf dem Gebiet der heutigen USA hatte die Bundesregierung den Indianern Landbesitz zugesichert und Veränderungen vom beiderseitigen Einverständnis abhängig gemacht. Private Handelsgesellschaften und in indianisches Eigentum eindringende Siedler provozierten militärische Aktionen von Bundestruppen zum Schutze der Weißen. Den Indianern wurden schon 1794 große Teile der späteren Bundesstaaten Ohio und Indiana abgekauft. Siedler rückten nach und beanspruchten auch die den Indianern verbliebenen Gebiete und Reservate. Dem Shawnee-Häuptling Tecumseh gelang es nicht, die Indianer von den großen Seen bis zum Golf von Mexiko zu einigen und weitere Landverkäufe zu verhindern. Nach seinem Tod (1812) und nach dem britisch-amerikanischen Krieg (1812-1814) drangen Siedler weiter vor, ohne den Abschluß von Kaufverträgen mit einzelnen Stämmen abzuwarten. Diese westlich des Mississippi anzusiedeln war schon politische Praxis, bevor es 1830 gesetzlich möglich wurde, Land östlich des Mississippi gegen Land westlich dieser fiktiven Grenze auszutauschen. Bis zum Mississippi konnten die Weißen nun die Indianer zum "einvernehmlichen" Austausch von Land zwingen. Der Druck der Siedler, ungeduldige, indianische Mentalitäten verkennende Ansiedlung der Indianer und deren demoralisierende Abhängigkeit von privaten Händlern und staatlichen Agenten  im Gefolge militärischer Niederlagen haben diese Politik provoziert.
1830 war den Indianern das Land westlich des Mississippi "auf ewig" zugesprochen worden, "solange das Gras wächst und die Wasser fließen". Die Verträge waren aber schon gebrochen, als sie unterschrieben wurden. Die Weißen machten nicht halt, und umgesiedelte Indianer gerieten mit den einheimischen in Konflikt. Wieder wurde ihnen Land abgekauft, wieder wurden ihnen Reservate eingerichtet, wieder gab es Kriege, Aufstände und Rachefeldzüge. Wieder begann die Verelendung der Indianer, bis schließlich nach 1876 alle in Reservate gezwungen wurden. Davon ist ihnen heute ein Drittel geblieben (vgl. die Anm. 41, 127 und das Stichwort "Indianer - Aufstand"). (Nachweise: Anm. 22)