Ein Merkzettel
10 Fallstricke in „Germans to America“
  • Glazier/Filby: Germans to America. Volumes 1-66. 

  • Wilmington, DE: Scholarly Resources 1989-2000 (1850-1895)
  • 2 CD’s: Germans to America, 1850-1888 (familytreemaker.com)
  • DAD: Deutsche Auswanderer-Datenbank, Bremerhaven, 1850-1891 (http://www.deutsche-auswanderer-datenbank.de)


 
Diese Passagierlisten-Editionen verzichten:
  • auf die Zuordnung von Passagieren zu Häfen, die während der Überfahrt angelaufen wurden (Reisende ab Le Havre z.B. gehen in „Germans to America“ schon in Bremen an Bord);
  • häufig auf die Angabe der jeweiligen Unterbringung 

  • z.B. First Cabin, Steerage = Zwischendeck);
  • z.B. auf „Deutsche“ aus Russland und aus Österreich, nicht aber auf „Deutsche“ aus der Schweiz und aus Frankreich;
  • in den Bänden 1-38 (01.01.1850-31.05.1881) auf die Angabe, welche Reisenden an Bord gestorben sind;
  • auf die Angabe der Gesamtzahl der Reisenden (da Nichtdeutsche, z.B. auch Deutsch-Amerikaner, nicht berücksichtigt werden). 
Die Editionen berücksichtigen zahlreiche Listen nicht:
Z.B. fehlen 122 Schiffe, die zwischen dem 10. Juli und dem 9. Oktober 1851 (3 Monate!), aus Häfen des europäischen Festlands kommend, in New York eingetroffen sind: es fehlen ca. 25.000 deutsche Passagiere.
Z.B. fehlen zwischen dem 4. August 1856 und dem 17. Januar 1860 insgesamt 79 Listen von Schiffen, die in Baltimore, mit ca. 10.000 Deutschen an Bord, angekommen sind. 
Z.B. fehlen zwischen dem 22. August und dem 28. November 1890 insgesamt 42 Listen von Schiffen, die in New York, 23, die in Boston, 11, die in Baltimore, 4, die in New Orleans mit Deutschen an Bord angekommen sind.
Z.B. fehlen die Listen der zwischen 1850 und 1871 in Galveston/Texas angekommenen 39 Schiffe mit gut 7000 deutschen Passagieren, die auf der Mikrofilm-Rolle der National Archives zu finden sind.
Die Editionen übersehen immer wieder deutsche Passagiere,
vor allem, wenn sie zwischen Nichtdeutschen eingetragen sind.

Die Editionen weisen Städte häufig falschen deutschen Staaten zu,
auch wenn die Angaben auf den Original-Listen korrekt sind (Sie machen z.B. schon mal Berlin zu einer bayerischen, Würzburg zu einer preußischen und Zürich zu einer unbekannten Stadt in Deutschland und Sachsen reisen auch schon mal nach Sachsen.).

Die Buch-Edition kodiert in den Originallisten fehlende, aber sehr häufig auch in den Listen eingetragene Herkunftsorte als „unbekannte Orte“ (000; ZZZ). In beiden Fällen vergibt sie identische Kodierungen (Auf der CD und in der DAD fehlen dann nicht immer, aber immer noch zu häufig, die auf dem Original eingetragenen Herkunftsorte.).
Viele Benutzer sind darum überzeugt, auf den Originalen seien in ihrem Falle keine Ortsangaben vorhanden. (Dieser Fehler ist in der Buchausgabe leicht zu erkennen, wenn eine Liste Ortskodierungen und „000“ bzw. „ZZZ“ enthält. Es gibt aber auch Listen, denen Glazier/Filby alle Herkunftsorte genommen haben.)

Die Editionen verweisen nicht auf die Hamburger Registraturen (1850-1934),
die auch dann Herkunftsorte enthalten, wenn auf den Passagierlisten der Schiffe, die in Hamburg abgelegt haben, für die dort an Bord gegangenen Reisenden keine Ortsangaben verzeichnet sind. Anfragen beantwortet das Historic Emigration Office/Elizabeth Sroka (esrokaheo@aol.com), in Bezug auf Listen von 1890-1895 das Staatsarchiv Hamburg 
(http://www.hamburg.de/LinkToYourRoots/welcome.htm).



Alle Angaben, die in „Germans to America“ enthalten sind, sollten anhand der Originale auf den Mikrofilmen der National Archives, Washington D.C., überprüft werden. Auch wer keine Angaben findet, sollte die Indizes und die Listen auf den Mikrofilmen durchsehen. Die Mikrofilme befinden sich z.B. in Washington D.C. und in Fort Wayne/Indiana, in Salt Lake City – und, 1820-1897 abdeckend, in Deutschland in der Bibliothek der Universität Oldenburg (http://www.dausa.de). Auf diesen Internet-Seiten finden sich auch die Belege für die 10 Fallstricke in „Germans to America“ (Buchedition/2 CD/DAD).

(Antonius Holtmann, Universität, 26111 Oldenburg, Tel.: +49(0)441-798-2614/3059, Fax: +49(0)441-798-5180, 
E-Mail: dausa@uni-oldenburg.de; Internet: http://www.dausa.de)



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Forschungsstelle Deutsche Auswanderer in den USA - DAUSA * Prof.(pens.) Dr. Antonius Holtmann Brüderstraße 21 a -26188 Edewecht - Friedrichsfehn *Kontakt: antonius.holtmann@ewetel.net